22.02.2021
Die vier regionalen Energie- und Wasserwerke tba energie ag, Aarburg, EW Oftringen AG, EW Rothrist AG und StWZ Energie AG, Zofingen, wollen eine Fusion prüfen. Genauer untersucht werden sollen dabei eine gemeinsame Betriebsgesellschaft sowie ein vollständiger Zusammenschluss.
Der Energiebereich ist stark im Umbruch: Die Themen Dezentralisierung, Digitalisierung und Dekarbonisierung stehen für den grundlegenden Wandel des Energiesystems. Die Umwälzungen sind Folge des technischen Fortschritts, neuer gesellschaftlicher Einstellungen und veränderter politischer Vorgaben. Die Energieversorger sind von diesen Entwicklungen auf mehreren Ebenen betroffen, insbesondere hinsichtlich ihrer hoheitlichen Aufgaben, aber auch ihrer Marktaktivitäten. Die weiteren Liberalisierungsschritte der Energiemärkte, die damit verbundene Erfordernis nach neuen Businessmodellen und die Auseinandersetzung mit bisher ungewohnten Unternehmensrisiken ergeben weiter steigendende Herausforderungen für die Akteure im Energiesektor.
All dies gilt natürlich auch für die in der Region Zofingen tätigen Energie-Unternehmen. Darum haben sich die strategisch Verantwortlichen der vier regionalen Energie- und Wasserwerke tba energie ag, Aarburg, EW Oftringen AG, EW Rothrist AG und StWZ Energie AG, Zofingen, entschlossen, eine Fusion zu einem starken regionalen Unternehmen zu prüfen. Sowohl die Verwaltungsräte der vier Werke als auch die Stadt- und Gemeinderäte als deren Aktionärsvertretungen sind überzeugt, dass jedes der vier Unternehmen zu klein ist, um die Herausforderungen des Energiemarktes mittel- und langfristig erfolgreich meistern zu können. Die Verantwortlichen erhoffen sich bei einem Zusammengehen eine optimale Versorgungssicherheit, weiterhin eine dienstleistungsorientierte Kundennähe sowie eine erfolgreiche Performance im Markt. Gemeinsam, so ist man überzeugt, könnte auch bei fortschreitender Digitalisierung eine umfassende Abdeckung der Kundenbedürfnisse effizienter und kostengünstiger gewährleistet werden.
Detaillierte Prüfung verschiedener Optionen
Mit Hilfe einer spezialisierten externen Beratungsfirma sollen daher in den nächsten Wochen verschiedene Optionen eines engeren Zusammengehens intensiv geprüft werden: Neben einer umfassenden Fusion wird auch die Gründung einer gemeinsamen Betriebsgesellschaft genauer untersucht. Die Netze und Anlagen würden in diesem Fall im Eigentum der Werk-Aktiengesellschaften bleiben, der Betrieb dieser Infrastruktur – inklusive Personal - würde von einer neu zu gründenden gemeinsamen Gesellschaft übernommen.
Ob der Geschäftsbereich Wasser ebenfalls in die Hände einer gemeinsamen Unternehmung gelegt werden soll und kann, ist ebenfalls Gegenstand der Abklärungen. Das sich aktuell in Bearbeitung befindende Projekt der Gemeinden Aarburg, Oftringen, Strengelbach und Zofingen betreffend eines möglichen Zusammenschlusses der Wasser-Primäranlagen wird wie geplant weitergeführt.
Die Abklärungen bis zu einer möglichen Fusion der vier regionalen Energie- und Wasserwerke sollen im Jahr 2021 und 2022 so weit vorangetrieben werden, dass die verschiedenen Gremien auf der Basis von transparenten Unterlagen im Verlaufe des Jahres 2023 fundierte Entscheide fällen können. Zu einer Fusion wird in allen Gemeinden die Stimmbevölkerung das letzte Wort haben.
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